Interview

Interview mit Familie Geiselhardt

Ein Häuschen mit Geschichte. Die Podologie-Praxis Geiselhardt befindet sich in einer ehemaligen Gaststätte im Bahnhofsgelände von Ubstadt-Weiher. Mit viel Eigenarbeit wurde das Gebäude liebevoll restauriert und darin eine hochmoderne Praxis eingerichtet. Viel Wert wird auf die Hygiene und eine perfekte Instrumentenaufbereitung gelegt. Uns interessierte vor allem der Einsatz des MELAG Reinigungs- und Desinfektionsgerätes (RDG). Das Interview führte Georg H. Birkner im Auftrag von RUCK.

GB: Frau Geiselhardt, Herr Geiselhardt, vielen Dank, dass Sie sich ein paar Minuten Zeit für ein Interview genommen haben. Zuerst zu Ihnen, Herr Geiselhardt. [nbsp]Sie unterstützen Ihre Frau nicht nur bei der podologischen Arbeit, Sie haben auch spezielle Erfahrungen bei der Instrumentenaufbereitung. Hat das einen beruflichen Hintergrund?

Herr G.: Ich bin von Haus aus Fachkrankenpfleger und arbeite seit über 20 Jahren im OP-Bereich, auch in der Zentralsterilisation und habe die Instrumentenaufbereitung praktisch „von der Pike auf“ gelernt. Daher mein hoher Anspruch an die Hygiene, gerade jetzt in unserer gemeinsamen Praxis für Podologie. Zum Podologen habe ich mich nebenberuflich weitergebildet. Heute arbeite ich zusammen mit Frau und Tochter in unserer Praxis, bin aber in Teilzeit auch noch im Klinikbetrieb aktiv.

GB: Seit 2013 kommt bei Ihnen ein Reinigungs- und Desinfektionsgerät (RDG) zum Einsatz. Eine recht kostenintensive Anschaffung. Welche Vorteile bietet es im täglichen Praxisbetrieb?

Frau G.: Für mich persönlich war es anfangs nicht ganz einfach, mich mit der Umstellung der Arbeitsabläufe vertraut zu machen. Inzwischen kann ich es mir anders gar nicht mehr vorstellen. Alles verläuft sauberer, hygienischer und die Werterhaltung der Instrumente ist eines der wichtigsten Argumente. 1- 2mal pro Tag wird das RDG mit 10-12 Instrumentensätzen bestückt. Dann geht alles praktisch wie von selbst und alle Instrumente kommen perfekt gereinigt und trocken aus der Maschine.

Herr G.: Ergänzend sollte man sagen, dass wir die rotierenden Instrumente, vor allem Diamantschleifer, manuell vorbereiten. Ein Ultraschallbad ist hierzu nicht erforderlich. Abbürsten unter fließendem Wasser genügt. Das ist die einzige Vorarbeit, welche wir zusätzlich machen.

GB: Auch, wenn die zeitlichen Vorteile überwiegen – der Kostenfaktor bleibt. Können Sie jetzt schon eine Rentabilitätsrechnung aufmachen?

Herr G.: Das ist nach dieser doch recht kurzen Einsatzzeit nicht so einfach. Ich denke aber, dass eine Amortisation nach 2-3 Jahren gegeben sein sollte. Ein anderer Aspekt ist die deutlich gestiegene Aufmerksamkeit der Kunden für die Praxishygiene. Unsere Kunden schätzen ganz besonders, dass sie immer mit frischen und sauberen Instrumentensätzen behandelt werden.

Frau G.: Unseren gestiegenen Investitionen werden wir durch eine moderate Erhöhung der Behandlungspreise Rechnung tragen. Wir sind überzeugt, dass wir hier auf Verständnis bei unseren Kunden stoßen. Schließlich geht es bei einer korrekten Praxishygiene um ihre eigene Sicherheit. Das erklären wir unseren Kunden und haben bisher immer die volle Zustimmung gefunden.

GB: Sind Sie sicher, dass Ihre Kunden höhere Preise für eine Leistung akzeptieren, welche sie nicht sehen – die Praxishygiene?

Frau G.: Hierbei geht es auch um unser Selbstverständnis von podologischer Arbeit. Das reine „Handwerk“ ist eine Seite, professionelles Arbeiten schließt nach meiner Auffassung aber den korrekten Hygieneablauf mit ein. Es ist ein nicht unwichtiger Faktor für unsere Sicht von Behandlungsqualität. Hier möchten wir keine Kompromisse machen und hohe Qualität hat eben ihren Preis. Wir haben einen starken Kundenstamm und für die Mehrzahl ist die Qualität der Leistung wichtiger, als der Preis.

GB: Aus Sicht von RUCK Kunden ist zum Thema RDG immer wieder zu hören „Das lohnt sich nur für Großpraxen“. Wie beurteilen Sie diese Aussage?

Herr G.: Das würde ich so nicht sagen. Wir behandeln zu zweit, oft auch zu dritt und dafür lohnt es sich allemal, wenn man den Zeitgewinn und die Schonung der Instrumente betrachtet. Natürlich benötigt man entsprechend viele Instrumentensets. Wichtig ist es im Vorfeld die Wasserqualität zu beachten, da reagiert das RDG recht empfindlich.[nbsp]

Frau G.: Für uns sind ein validiertes Aufbereitungsverfahren, die lückenlose Dokumentation und Chargenkontrolle einfach nicht mehr wegzudenken. Alle Daten gelangen über die Software direkt in unser PC-System. Damit fühlen wir uns sicher bei möglichen Kontrollen durch die Gesundheitsbehörden.

GB: Mal ganz praktisch: Wie organisieren Sie die Instrumentenaufbereitung in Ihrem Praxisbetrieb?

Herr G.: Der strukturierte Gesamtablauf ist eine wichtige Voraussetzung. Da meine Frau und ich uns mehr auf die eigentlichen Behandlungen konzentrieren wollten haben wir auf Teilzeitbasis eine Fachkraft eingestellt, welche uns sowohl bei der Termin- und Empfangsarbeit, als auch bei der Instrumentenaufbereitung entlastet.[nbsp]

Frau G.: Für die Entlastung bin ich sehr dankbar, denn auch so bleibt neben dem reinen Praxisbetrieb am Abend noch genug zu tun. Rechnungen schreiben, Zahlungseingänge überprüfen – es gibt immer noch vieles zu erledigen.

GB: Zum Schluss noch ein ganz anderes Thema. Ihre Praxis befindet sich in einem sehr schön renovierten Gebäude im Bahnhofsgelände – haben Sie das in Eigenregie gemacht?

Frau G.: Ja, zum größten Teil. Ursprünglich war dies eine Gastwirtschaft und die zur Praxis zu machen war schon ein echter Kraftakt. Unsere Wohnung haben wir im oberen Stockwerk eingerichtet und die räumliche Nähe von Wohnung und Praxis bietet uns viele Vorteile.

Herr G.: Als Vorteil hat sich auch der Standort bewährt. Die S-Bahnstation ganz nah und viele Parkplätze, das schätzen unsere Kunden sehr. Die dezentrale Lage in einem industriell geprägten Gebiet bringt für uns keine Nachteile. Wichtig ist dabei auch der barrierefreie Zugang, gerade für Patienten mit Gehbehinderung.

GB: Vielen Dank für das hochinteressante Gespräch – mit Sicherheit hat es viele Denkanstöße und Anregungen gebracht.